
Viele Büroangestellte kennen das Gefühl von Müdigkeit, Konzentrationsschwierigkeiten oder Kopfschmerzen am Arbeitsplatz. Eine häufige Ursache ist eine zu hohe CO₂-Konzentration in der Luft. Doch warum ist das so, wodurch wird der CO₂-Anteil beeinflusst, und wie kann man die Luftqualität verbessern?
Woraus besteht unsere Atemluft?
Die Luft, die wir täglich einatmen, setzt sich aus verschiedenen Gasen zusammen:
- 78 % Stickstoff (N₂)
- 21 % Sauerstoff (O₂)
- 0,04 % Kohlendioxid (CO₂) (ca. 400 ppm in Außenluft)
- 1 % Edelgase (Argon, Neon, Helium usw.)
Obwohl CO₂ nur einen sehr geringen Anteil an der Luft hat, kann bereits eine leichte Erhöhung in Innenräumen negative Auswirkungen auf die Gesundheit und Leistungsfähigkeit haben.
Was beeinflusst den CO₂-Anteil in der Raumluft?
Die CO₂-Konzentration in geschlossenen Räumen steigt vor allem durch folgende Faktoren:
- Anzahl der Personen im Raum: Menschen atmen CO₂ aus – je mehr Personen sich im Büro aufhalten, desto schneller steigt die CO₂-Konzentration.
- Lüftungsverhalten: Unzureichendes oder seltenes Lüften führt zu einer Anreicherung von CO₂.
- Raumgröße und Belüftungssysteme: Kleine Büros oder schlecht belüftete Räume haben schneller hohe CO₂-Werte.
- Technische Geräte: Computer, Drucker und andere elektronische Geräte erzeugen Wärme, die den Luftaustausch beeinflussen kann.
- Dichte der Fenster und Türen: Moderne, dichte Gebäudehüllen minimieren den natürlichen Luftaustausch, sodass sich CO₂ schneller anreichern kann.
CO₂ und Luftqualität – Was sagt Pettenkofer?
Der deutsche Chemiker Max von Pettenkofer (1818–1901) erkannte bereits im 19. Jahrhundert, dass die Luftqualität in Innenräumen einen großen Einfluss auf die Gesundheit und Produktivität hat. Er definierte den Grenzwert von 1.000 ppm CO₂ als Richtwert für eine gute Raumluft – bekannt als Pettenkofer-Zahl.
CO₂-Qualitätsstufen und EN 13779
Die europäische Norm EN 13779 legt Richtlinien für die Lüftung von Nichtwohngebäuden fest und unterscheidet verschiedene Luftqualitätsstufen basierend auf der CO₂-Konzentration:
- IDA 1 (< 400 ppm) – Sehr gute Luftqualität (frische Außenluft)
- IDA 2 (400–600 ppm) – Gute Luftqualität
- IDA 3 (600–1.000 ppm) – Mittlere Luftqualität, akzeptabel für Büros
- IDA 4 (> 1.000 ppm) – Schlechte Luftqualität, kann zu Konzentrationsproblemen und Unwohlsein führen
Spätestens ab 1.400 ppm steigt das Risiko für Kopfschmerzen, Müdigkeit und eine reduzierte Leistungsfähigkeit deutlich an.
Wie verbessert man die Luftqualität?
Um die CO₂-Belastung im Büro zu reduzieren, helfen einfache Maßnahmen:
- Regelmäßig lüften: Alle 20–30 Minuten stoßlüften oder Fenster kippen
- CO₂-Messgeräte nutzen: Sie helfen, kritische Werte frühzeitig zu erkennen
- Luftreinigende Pflanzen aufstellen: Einige Pflanzen tragen zur Verbesserung der Luftqualität bei
- Lüftungssysteme optimieren: Falls vorhanden, die Belüftung anpassen oder verbessern
Ein gut belüftetes Büro steigert nicht nur das Wohlbefinden, sondern auch die Produktivität. Also: Öfter mal frische Luft schnappen – Ihr Gehirn wird es Ihnen danken!